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- Geschrieben von: Patrick Enderli
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Einführungskurs in die visuelle Sonnenaktivitätsüberwachung vom 25./26. Februar 2012 im Observatorium Zimmerwald
Nachdem der Einführungskurs in die visuelle Sonnenaktivitätsüberwachung in der Sternwarte Uecht vor zwei Jahren auf reges Interesse gestossen war, wurde es Zeit für eine Neuausgabe dieses Events. Im Jahr 2010 hatten sich 16 Sonnenbeobachter - und solche die es werden wollten - angemeldet. Dieses Jahr hatten wir mit 18 Interessierten sogar noch mehr Anmeldungen. Und diese grosse Zahl bereitete uns dann auch gleich ein paar logistische Problemchen - da so viele Fahrzeuge unmöglich alle vor dem Observatorium parkieren konnten, mussten wir einen Shuttle-Fahrdienst zum grossen Parkplatz bei der Kirche einrichten und auch die Kapazitätsgrenze vom Seminarraum war bereits wieder erreicht. Es sollte ja jeder genug Platz für die Unterlagen und die Laptops haben. So ein Gedränge wie im kühlen und muffigen Keller der Sternwarte Uecht wollten wir auf gar keinen Fall wieder zulassen.
Nun ja, da alle Teilnehmer pünktlich eintrudelten, konnten wir - wie immer - mit Kafi und Gipfeli den Kurs beginnen. Thomas erfreute uns zuerst mit einem kurzweiligen Vortrag über die Beobachtung und Messung der Sonnenaktivität in der Vergangenheit, angefangen bei Jacques Cassini (1677 - 1756) über Friedrich Wilhelm Bessel (1784 - 1846), Heinrich Samuel Schwabe (1789 - 1875) bis hin zu Rudolf Wolf (1816 - 1893). Der zweite Teil war dann der zur Sonnenbeobachtung erforderlichen Instrumente und Hilfsmittel gewidmet. Es ist doch immer wieder erstaunlich wie sehr sich die verschiedenen Instrumente und der Beobachter (!) voneinander unterscheiden. Dazu hatte uns Thomas jede Menge Statistiken in den Kursordner eingereiht. Diese Diagramme boten dann auch gleich ein grosses Diskussionspotential.
Langsam aber sicher machte sich dann der Hunger durch knurren im Bauch bemerkbar - der ideale Zeitpunkt also, um gemeinsam ins Restaurant Löwen in Zimmerwald zu fahren und zu Mittag zu essen. Gut gestärkt - vielleicht sogar ein wenig zu gut - befassten wir uns am Nachmittag dann mit der visuellen Beobachtungstechnik. Die kurze Demonstration von Thomas dazu zauberte so manchem Teilnehmer ein Grinsen ins Gesicht und aus allen Richtungen klickten die Fotokameras... So hatte jeder ein Bild, wie ein wahrer Sonnenbeobachter auszusehen hat ;-) Vertieft wurde die Theorie mit ein paar Übungen die vor allem bei den Anfängern - aber auch bei den gestandenen alten Hasen - für rauchende Köpfe sorgte.
Nachdem der Nachmittag wie im Flug vergangen war, zeigte sich das wahre Gesicht der RWG-Mitglieder - und zwar beim gemeinsamen Nachtessen im Restaurant Linde in Belp: Die Rudolf Wolf Gastronomen in ihrem (zweiten) Element! So fand, lustig und heiter, dieser Tag ein verdientes Ende.
Der Sonntag stand dann im Zeichen des digitalen Beobachtungsprogramms. Nebst weiteren Übungen zur Fleckenzählung wurde auch auf das neue SDO-Programm eingegangen. Aber natürlich steht der Sonnenturm Uecht in Niedermuhlern mit dem hervorragenden Bildmaterial im Vordergrund. Dazu besuchten wir nach dem Mittagessen im "Gschneit" - mit der auch schon üblichen 45min. Verspätung - den Sonnenturm. Das Wetter stand heute nicht so ganz auf unserer Seite und es blies uns eine kühle Bise um die Ohren. Der Aufenthalt auf der Terrasse war demnach recht ungemütlich und die Besucher zwängten sich lieber in den geheizten Beobachtungsraum. Wegen der dichten Wolken musste aber auf eine direkte Beobachtung der Sonne verzichtet werden. Zum Glück ist ja das Bildarchiv des Sonnenturms bereits recht umfangreich.
Nachdem wir ins Observatorium Zimmerwald zurück gekehrt waren, gönnten wir uns noch einen "Abschieds-Kafi" - auch um wieder aufzutauen.
schnell noch die letzten Vorbereitungen getroffen - natürlich unter "Aufsicht"..
wie immer muss ganz genau geschaut werden, wenn man alle Sonnenflecken erwischen will...
so sieht ein richtiger Sonnenbeobachter aus...
(fast) alle Teilnehmer des diesjährigen Einführungskurses...
der Meister beim Vermitteln der Beobachtungspraxis...
Kaffee und ein Gipfeli zum Start am Morgen...
zu fragen und zu diskutieren gibt es immer was...
gut eingepackt auf der Terrasse des Sonnenturms...
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7. SonnenHöck vom 22. Oktober 2011
Unser 7. SonnenHöck - und die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel! Genau so soll es sein. Die paar wenigen Nebelfetzen vom Morgen hatten sich längst aufgelöst, als wir uns im Observatorium Zimmerwald trafen. Als alle Teilnehmer anwesend waren, fuhren wir ins benachbarte Niedermuhlern zum Sonnenturm Uecht. Heute stand nicht die visuelle Beobachtung im Zentrum, sondern es sollten die Möglichkeiten der digitalen Bildaquisition und Verarbeitung gezeigt werden. Aber ganz ohne visuellen Vergleich sollte der Nachmittag doch nicht vorüber gehen. Auf der Dachterrasse stand noch der fast 200-jährige originale Wolfsche Refraktor bereit, der einen Vergleichstest mit einem topmodernen Apochromaten der Referenzklasse über sich ergehen lassen musste. Immer wieder erstaunlich, wie gross die Differenz dieser zwei Instrumente ist. Teilweise wurde mit dem neuen Instrument fast die doppelte Fleckenzahl ermittelt. Aber dafür wurde ja der k-Faktor eingeführt...
Nach den zahlreichen Erklärungen, Vergleichen und Beobachtungen, gab es noch ein kleines Apéro und ein Gläschen Wein. Von irgendwo habe ich dann auch schon wieder den Spruch "Die Rudolf Wolf Gastronomen lassen grüssen" gehört. Aber das ist eine andere Geschichte!
Zurück in Zimmerwald präsentierte uns Thomas noch die neuesten Prognosen für das bevorstehende Maximum der Sonnenaktivität und das geplante Programm für das nächste Jahr.
Beim Vergleichen der Tagesprotokolle konnten wir anschliessend wieder ausgiebig über die Differenzen der einzelnen Beobachter mit den verschiedenen Instrumenten diskutieren. Übung braucht vor allem noch die korrekte Trennung einzelner Sonnenfleckengruppen. Immer wieder gab es da Anlass zur Diskussion, welche Flecken zu welchem Aktivitätsgebiet gehören. Dies eines der Themen, welche dann im Februar im Einführungskurs behandelt werden.
Zum Schluss präsentierte Patrick noch sein Ergebnis der "Non-Stop Beobachtung". Während 8 Stunden wurde alle 10 Minuten die ganze Sonnenscheibe in den drei Wellenlängen "Weisslicht", "Ca II K" und "H-Alpha" aufgenommen, die Bilder einzeln bearbeitet und zu einem Zeitrafferfilm zusammengestellt. Im H-Alpha Film konnte man sogar mehrere kleine Flares beobachten.
Hugo zeigte dann noch mehrere seiner hochaufgelösten Fotos einzelner Fleckengruppen welche er mit einem Videomodul von The Imaging Source machte. Die Ergebnisse lassen sich durchaus mit den Bildern der Profisternwarten vergleichen. Dies zeigt deutlich, welch hohes Niveau die "Amateurtechnik" heute erreicht hat.
der Sonnenturm Uecht und die Mitglieder der Praxisgruppe...
Martin - ganz und gar auf die zahlreichen Sonnenflecken konzentriert...
Peter - am beinahe 200-jährigen Wolfschen Refraktor...
Hugo beim Sonnenbaden...?
ein Gläschen Wein - na dann Prost...
Peter, unser Optik-Experte mit einem fehlerhaften Ca II K Filter vom Sonnenturm...
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19. Mitgliederversammlung und 6. SonnenHöck vom 25. Juni 2011
So, endlich hatte Petrus wieder einmal ein Einsehen und präsentierte uns einen wolkenlosen Himmel. Nach den letzten verregneten Anlässen eine wohlverdiente Abwechslung. Zu hoffen blieb einzig, dass das sonnige Wetter bis am Nachmittag halten würde. Denn schliesslich stand am Morgen zuerst einmal die 19. ordentliche Mittgliederversammlung auf dem Programm, und erst am Nachmittag der 6. SonnenHöck mit dem gemeinsamen Beobachten.
Aber der Reihe nach: Noch vor dem Beginn der Versammlung wurden die ersten Teleskope aufgebaut - denn welcher Sonnenbeobachter kann schon ruhig da sitzen, ohne die aktuelle Relativzahl zu kennen...? Aber schlussendlich mussten wir uns vom Okular trennen und im Seminarraum Platz nehmen. Der Auftakt der Versammlung wurde wie üblich von unserem Präsidenten - Dr. Thomas K. Friedli - mit einem unterhaltsamen Vortrag über die letztjährigen Aktivitäten der Rudolf Wolf Gesellschaft begonnen. Dieser Jahresbericht benötigte denn auch die meiste Zeit und die restlichen Punkte konnten recht schnell durchgenommen und abgehakt werden. Und ausserdem warteten die Rudolf Wolf Gastronomen schon mit knurrendem Magen auf das Mittagessen im "Gschneit" bei Oberbütschel.
Der 6. SonnenHöck startete dann mit einer fast 20 minütigen Verspätung, da sich das Mittagessen etwas in die Länge zog - und da hatten wir auch gleich den Salat. (nein, nicht den vom Mittagessen) In der Zwischenzeit hatten es sich natürlich die Wolken am Himmel gemütlich gemacht und versperrten Zeitweise die Sicht auf unser begehrtes Ziel. Egal - durchhalten, Nussecken mampfen und Kaffee trinken bis sich die Sonne wieder zeigte lautete die Devise. So konnten wir doch noch interessante Vergleiche unter den mitgebrachten Teleskopen anstellen mit dem Ergebnis, dass sich Jonas ein neues Okular kaufen wird...
Danach wechselten wir wieder in den Seminarraum, wo Thomas uns die neusten Arbeits- uns Beobachtungsprojekte vorstellte. Natürlich wurden wieder fleissige Helfer gesucht die sich für das eine oder andere Projekt begeistern können. Ein paar fanden sich dann auch - z.B für das Projekt "SDO Relativzahl".
Der Nachmittag neigte sich dann wieder viel zu schnell dem Ende zu und wir machten uns voller Tatendrang auf den Weg nach Hause.
die ersten Sonnenbeobachter stehen bereit...
Kurt mit seinem exzelenten H-Alpha Teleskop...
jeder will mal gucken...
die beiden Takahashi begeisterten mit einem perfekten Weisslichtbild...
nein, wir sind hier nicht beim Fischen...
auch beim H-Alpha Teleskop von Peter stauten sich die Beobachter...
zwischendurch noch etwas Theorie...
es bleibt immer Zeit für einen kurzen Schwatz...
zum Schluss noch die Beobachtungsprotokolle vergleichen...
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5. SonnenHöck vom 24. Februar 2011 im Observatorium Zimmerwald
Oben blau - Unten grau! So präsentierte sich der Morgen an diesem Samstag. Und der Nachmittag? Oben grau - Unten grau! Klar, schliesslich versammelte sich die RWG-Praxisgruppe zum ersten Mal im 2011 im Seminarraum des Observatoriums Zimmerwald zum SonnenHöck. Und schon fast traditionsgemäss versteckte sich die Sonne hinter einem Schleier aus Wolken und Nebel. Egal - das Indoor-Programm war dieses mal schliesslich ziemlich dicht gedrängt und so war die "Extrastunde Theorie" dann auch gerade willkommen.
Der Anfang machte Thomas K. Friedli mit den Mitteilungen zu den Anlässen der RWG im laufenden Jahr. Neben den drei SonnenHöcks und der Mitgliederversammlung, sind auch wieder je ein Einführungskurs in die Sonnenaktivitätsüberwachung und in die digitale Sonnenfotografie geplant.
Das Vergleichen der Beobachtungsprotokolle unter den einzelnen Sonnenbeobachter brachte einmal mehr so manche Diskussion ins Rollen. Aber zum Thema Position und Grösse einer Fleckengruppe hatte dann Jonas Schenker noch ein Ass im Ärmel, wie er uns nach der Pause noch zeigen sollte. Aber anhand der Vergleiche konnte jeder seine eigene "Trefferquote" weiter verbessern.
Nach der Pause mit Kaffee und Nussecken, zeigte uns Jonas Schenker wie er es mit einfachen Mitteln geschafft hat, ein ausgerichtetes Gradnetz über ein Foto der Sonnenphotosphäre zu projizieren und damit die Position und die Grösse einer Fleckengruppe zu bestimmen. Das Ergebnis war gleichermassen genial wie verblüffend. Jetzt muss nur noch ein Weg gefunden werden, wie dies auch automatisch zu bewerkstelligen wäre...
Der Abschluss machte dann Thomas K. Friedli mit den neuesten Ergebnissen zu den Themen Bildakquisition und Bildkalibration mittels DSLR Kameras von Canon in der digitalen Sonnenfotografie.
Und so war dieser interessante Samstagnachmittag, trotz fehlendem Sonnenschein, wieder viel zu schnell vorbei. Der nächste SonnenHöck findet am Samstag 25. Juni 2011, im Anschluss an die RWG Mitgliederversammlung statt. Dann hoffentlich wieder einmal bei strahlendem Sonnenschein...
das routinemässige Vergleichen der Tagesprotokolle...
eine Pause muss sein zwischendurch...
Jonas bei seinem Beitrag...
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- Geschrieben von: Patrick Enderli
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4. SonnenHöck vom 20. November 2010 im Observatorium Zimmerwald
Der 4. SonnenHöck sollte ein ganz spezielles Programm erhalten. Schliesslich stand ein nicht alltäglicher Anlass bevor: "Ufrichti" auf dem Sonnenturm in Niedermuhlern. Das Sonnenobservatorium von Dr. Thomas K. Friedli, Patrick Enderli und Kurt Niklaus war frisch umgebaut und mit neuen Instrumenten bestückt worden.
Nachdem sich die Teilnehmer im Observatorium Zimmerwald eingefunden und ausgiebig über die aktuelle Sonnenforschung gefachsimpelt hatten, wurde nach Niedermuhlern verschoben. In der Kuppel brachten die vier neuen Instrumente auf der GM2000 Montierung von 10micron so manchen zum Staunen. Und auch der von Kurt Niklaus neu aufgebaute Beobachtungsraum erntete so manches Lob. Das musste natürlich mit einem Glas Weisswein begossen werden und für den Magen lag noch eine ganze Platte mit leckeren, belegten Brötchen bereit. Die Rudolf Wolf Gastronomen in ihrem Element... denn schliesslich versteckte sich einmal mehr das andere Element mit Namen "Sonne" hinter den Wolken. Wenn sich die Sonne weiterhin bei allen zukünftigen SonnenHöcks hinter den Wolken versteckt, werden wir uns einfach auf die Wolkenbeobachtung spezialisieren - dann scheint garantiert die Sonne von einem wolkenlosen Himmel herab!
Wieder zurück in Zimmerwald, blieb gerade noch genug Zeit, um die neuesten Prognosen für den aktuellen Sonnenzyklus und das Jahresprogramm für das kommende Jahr bekannt zu geben. Drei SonnenHöcks, zwei Einführungskurse und die Mitgliederversammlung sind geplant - und natürlich so viele Stunden als möglich hinter den Okularen der Sonnenteleskope.
Und da das Programm und die Tätigkeiten der RWG offenbar doch sehr interessant sind, konnten wir einmal mehr nach einem erfolgreichen Anlass ein weiteres neues Mitglied in unseren Reihen begrüssen. Weitere interessierte aktive Sonnenbeobachter sind herzlich willkommen!
der von Kurt neu gebaute Beobachtungsraum...
"Ufrichti" - darauf muss man anstossen...
bereit um die ersten Photonen einzufangen...
jedes Detail ist wichtig...
Apéro-Häppchen zur Feier des Tages...
die Sonne - eine geballte Kugel reiner Energie...
Kurt - wie immer gut gelaunt...
- 3. SonnenHöck vom 25. September 2010 im Observatorium Zimmerwald
- Einführungskurs "Digitale Sonnenfotografie I" vom 28./29. August 2010 im Observatorium Zimmerwald
- 2. SonnenHöck vom 3. Juli 2010 im Observatorium Zimmerwald
- Mitgliederversammlung und 1. SonnenHöck vom 19. Juli 2010 im Obsrevatorium Zimmerwald